Zauberhafte Wunderwelten an der belgischen Grenze – Ars Krippana und Ars Figura

Es ist was los in Losheim! Wie an der Grenze zwischen Deutschland und einem der Nachbarstaaten gebräuchlich, locken vereinzelte Orte mit einem bunten Angebot all dessen, was man „nebenan“ nicht oder nur zu einem höheren Preis erwerben kann. So bieten die benachbarten Gemeinden Losheim an der B265 auf deutscher Seite und Büllingen in Belgien bereits zum Thema Shopping so einiges auf: Tankstelle, Grenzmarkt, Imbiss, Bistro-Brotshop und ein Möbel-Outlet. Ein Paradies voller Kaffee, Bier und Schokolade! So weit, so üblich! Doch hier, in Losheim, macht mich noch etwas anderes extrem neugierig – nicht nur in der Advents- und Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr hindurch, offenbart ein wahres Wunderland Verzauberndes für Augen, Ohren, Verstand, Herz und Seele!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ein Besuch der ArsTECNICA mit einer beeindruckenden H0-Modellbahnanlage, die 1979 als die größte Europas galt (mit Shop gleich nebenan), und der historischen Ausstellung OldHISTORIES mit Losheimer Grenzgeschichten aus der Zeit zwischen 1945 und 1958 wäre nach all den Eindrücken gleich nebenan einfach zu viel gewesen, wird aber definitiv nachgeholt! Heute tauche ich ein in die magische Welt der Krippen und Puppen. Der Weg dorthin führt mich durch eine weitere spannende Örtlichkeit: Die Ars MINERALIS, ein ganz außerordentliches Fachgeschäft für Steine und Mineralien (und vieles anderes), in dem sich auch die Kasse für den Eintritt in die Ausstellung befindet und das mich bereits etwas einstimmt und vorbereitet auf das, was mich erwartet: Europas größte Krippenausstellung!

Als großer Fan von Themenfahrten in Freizeitparks kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass genau das nun in dem Moment, in dem ich den Torbogen durchschreite, mit mir passiert: Ich reise, getragen von meinen eigenen Füßen, durch eine wunderbare, vielfältige und teilweise fremdartige Welt. Der Weg zu den weithin bekannten und berühmten Krippen führt durch eine andere, ebenso berührende eigene kleine Welt: Die ArsFIGURA – eine Ausstellung antiker Puppen in den verschiedensten Größen und Formen. Der Rundgang beginnt in einer Gasse mit malerischen Häusern, blühenden Bäumen, leuchtenden Laternen und spannenden Durchgängen, die mich in die Zeit vom 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurückversetzt. Nachdem ich sofort in den nachgebildeten Tante-Emma-Laden mit lebensgroßen Figuren und tausenden liebevoll in Szene gesetzten Details gestürmt bin und mich dort ausgiebig umgesehen (und reichlich Fotos gemacht) habe, begeistern mich auch die anderen Ausstellungsstücke. Eine historische Kneipe mit beweglichen Figuren (wohl dem, der ein 50-Cent-Stück in der Tasche hat!), ein Wohnhaus mit Stube und Küche aus der Kaiserzeit, antike Schilder an den Wänden und unzählige Schaukästen mit über 200 Puppen aus den verschiedensten Materialien: Porzellan, Wachs, Holz, Zelluloid (Schildkröt), Papiermaché… Winzige Figuren in kleinen Fernsehern, Puppenstuben, Kaufläden, Dioramen, Schaukelpferde, ein Karussell, Modepuppen, Badepuppen, der Kasperle, ethnologische Charakterpuppen aus verschiedenen Herkunftsländern und noch so viel mehr ziehen mich magisch hinein in die Welt, die sich mir in den Schaukästen und Häusern darbietet. Die ältesten Ausstellungsstücke sind über 200 Jahre alt.

Endgültig in eine Fata Morgana entführt fühle ich mich, als ich den Bereich der Krippenausstellung betrete. Hier empfangen mich eine eindrucksvolle orientalische Krippe und eine Windmühle sowie eine rotierende dreidimensionale Holzkrippe auf einer Drehscheibe – und eine Friedenskrippe mit Figuren, die Menschen aus aller Herren Länder darstellen. Einfach bezaubernd! Die bis zu 250 Darstellungen der Geburt Christi, die mich auf den folgenden 2.500 Quadratmetern begleiten, die sich über drei Etagen erstrecken, könnten vielfältiger und unterschiedlicher nicht sein. Und auf den Infotafeln geben auch Ochs und Esel ihren Kommentar zu den Darstellungen ab. Die barrierefreien Übergänge zwischen den Ebenen werden durch Schaukästen aufgelockert und enthalten Durchgänge und Bogenfenster, die eine Aussicht auf die Punkte der Ausstellung ermöglichen, die ich erst viel später erreichen werde. Das macht so unendlich neugierig! Und meine Kamera bleibt im Dauereinsatz! Die Farben, die Formen, Details und natürlich die überall vorhandenen Informationen wollen für die Ewigkeit (und für diesen Blogbeitrag) festgehalten werden. Auch das Licht, mit dem die Figuren in Szene gesetzt werden, ist für sich betrachtet bereits ein Kunstwerk und stammt aus den erfahrenen professionellen Händen eines eigens damit beauftragten Lichttechnikers. Herr über die ganze Krippenpracht ist Michael Balter, dessen Eltern 1989 das Gebäude extra als neue Heimat für die Dauerausstellung errichteten. Den Grundstock der Sammlung bildeten Stücke, die seit 1976 in einer ehemaligen Molkerei in Monschau-Höfen ausgestellt wurden – allerdings ursprünglich nur zehn Monate im Jahr, um in der Weihnachtszeit wieder in ihre heimatlichen Kirchen und Haushalte zurückzukehren. Nach dem Umzug nach Losheim wurde ein Verein gegründet und fleißig weiter gesammelt und gebaut. Die ganze Sammlung umfasst mittlerweile 400 bis 500 Krippen, die teilweise im Wechsel ausgestellt und durch Sonderausstellungen ergänzt werden. Die Krippen stammen aus Deutschland, den BeNeLux-Ländern, Frankreich, Italien, Spanien, Mexiko, Taiwan, Singapur, Peru, Tansania, Simbabwe, von den Philippinen… Die Figuren sind kunstvoll aus Holz, Mais, Ton, Stein, Kerzenwachs, Stoff (besonders im Kinderbereich, der flauschigen Zookrippe), Bambus, Terrakotta, Sägespänen, Modelliermasse, Metall, Draht oder Stoff gefertigt.

Während ich aufmerksam dem labyrinthartig gewundenen Rundweg folge und rechts und links die verschiedensten Darstellungen der Geburt Christi bewundere, öffnet sich plötzlich vor mir ein Bogengang, und meine Seele lacht vor Neugier und Entzücken: Ich habe das Herzstück der Ausstellung erreicht, die mechanische Krippe aus Ligurien. Rechts und links der Arkaden erstreckt sich eine fein modellierte, idyllische Landschaft voller Leben in einer bunten Vielfalt, die in einem Tag-Nacht-Rhythmus illuminiert ist, der insgesamt 8 Minuten dauert. Hier muss ich verweilen, und schauen, und staunen! Gerade noch leuchtet die heilige Familie in ihrer Scheune im Lampenschein, da graut der Morgen, und schließlich kann ich im hellen Tageslicht die Hirten am Berg bewundern, die arbeitenden Handwerker im Dorf und die römischen Soldaten, die die nahegelegene Stadt verlassen. Auf Knopfdruck setzen sich etliche Figuren in Bewegung und erfüllen mich mit kindlicher Freude. Wasser läuft über ein Wasserrad, Handwerker arbeiten, Frauen rühren im Topf, Hirten und Schafe ziehen am Horizont entlang, bis die Nacht sich wieder über das Land senkt. Ich könnte tagelang hierbleiben und schauen! Doch es warten noch so viele Höhepunkte: Eine Krippe im Einbaum, eine mit Wasser, eine in einer Wurzel, eine in einem römischen Kolosseum und schließlich im Untergeschoss eine Krippe, die das Gemälde „Die Volkszählung zu Bethlehem“ von Peter Brueghel dem Älteren in 3D darstellt. An der Wand hängt das Bild zum Vergleich: Die Szenerie ist in einer typisch flandrischen Winterlandschaft dargestellt ist – mit der schwangeren Maria auf dem Esel mittendrin. Viele Stunden halte ich mich hier auf, zwischen all diesen überwältigenden Wunderwerken, in deren Elementen so viel Liebe und auch so viel Freude stecken, bis ich schließlich müde und zufrieden brav dem Rundweg folgend durch den Ausgang wieder in der zauberhaften Welt der Steine und Mineralien lande, wo es auch so viel zu entdecken gibt.

Ein letztes Mal blicke ich zurück auf die Krippen. Wohin ich auch schaue: Überall finde ich so viel Märchenhaftes, wunderschöne Darstellungen, winzige, liebevoll gearbeitete Details, viel Phantasie und den wahren, still glänzenden Zauber der Heiligen Nacht unter dem Stern von Bethlehem!

 

Weitere Informationen:
Ardenner Cultur Boulevard
Hengersberg 1, B-4760 Büllingen (Belgien) /
Prümer Straße 55, D-53940 Hellenthal-Losheim/Eifel (Deutschland)
info@a-c-b.eu
www.arskrippana.net
www.arsfigura.net
www.arsmineralis.net
www.a-c-b.eu
Öffnungszeiten: täglich außer montags 10-18 Uhr
Eintritt (Stand 2023) 9,50 € für Erwachsene und 5 € für Kinder (6-12 Jahre, jüngere Kinder haben freien Eintritt), Familienkarte (2 Erw. + max. 4 Kinder) 26 €

Interessanter SWR-Bericht:
https://www.swrfernsehen.de/kaffee-oder-tee/wir-im-suedwesten/markus-bundt-in-der-arskrippana-100.html

Bogengang durch die mechanische Krippe aus Ligurien
Idyllische Gasse in der ArsFigura

Im Kolonialwarenladen
„Kinder ohne Grenzen“ – Charakterpuppen von Bets van Boxel

Orientalische Krippe im Eingangsbereich der ArsKrippana
Krippe in einer Windmühle

Phantasievoll angelegter Rundweg mit „Durchblick“
Figuren einer Maiskrippe
Kirchenkrippe aus Gips (Anfang 1900)
Durchblick vom Rundgang auf die Kirchenkrippe aus Gips
Die heilige Familie in der großen mechanischen Krippe aus Ligurien
Stadtszene der mechanischen Krippe aus Ligurien
Ausstellungsraum mit der großen römischen Marcellus-Krippe (hinten), die 1991/92 im Bahnhof von Rom ausgestellt wurde
Ehemalige Krippe aus der Pfarre St. Peter und Paul, Odendorf (D)
Pieter Brueghel in 3D
Krippe im sizilianischen Stil
Der Chor der Engel
Krippe aus Baumstümpfen
Alte toskanische Krippe (Ende 19. Jh.)

Erwachen der Hirten (katalanische Schule, 1988)
Die Quelle von Prades (Diorama)
Jesu Geburt auf einer Kerze

Auf Zeitreise im Land der 12000 schönen Dinge – Museum Prüm

„Geh mal ins Museum in Prüm! Es wird dir gefallen!“ Diese Worte hörte ich bereits des öfteren von meiner Freundin, und mittlerweile habe ich diesen Rat bereits zweimal befolgt. Es ist interessant: Bei einem zweiten Besuch gibt es Ausstellungsstücke, auf die man sich bereits im Vorfeld freut wie ein kleines Kind! Bei mir sind es der Zinnteller, aus dem ich selbst als Kind gegessen habe (natürlich nicht aus genau diesem, aber er sah identisch aus) und das Modell der Stadt Prüm, wie sie 1769 vor dem großen Brand ausgesehen haben muss.

Wenn ich „kulturgeschichtliche Sammlung“ lese, klingt das erst einmal langweilig. Doch wenn die Ausstellung in Prüm eines nicht ist, dann das! Sie befindet sich in einem Seitenflügel des Rathauses und geht auf insgesamt 1000 m² über vier Etagen. „Eine Zeitreise durch die Geschichte des Prümer Landes“, so heißt es auf der Homepage. Ja, das trifft es schon eher, und ist doch immer noch zu kurz gegriffen. Für mich ist es auch eine Reise in meine Kindheit, denn auch wenn die bedauerlicherweise nur wenige Wochen im Jahr hier im Prümer Land stattfand, so gibt es doch etliche Ausstellungsstücke, die sicherlich jedem Besucher aus seiner Kindheit bekannt ist – es sei denn, er ist noch sehr jung.

Nun ist es also so weit: Ich besuche endlich wieder die 12000 (!) spannenden Ausstellungsstücke und freue mich wie ein Kind darauf! Die bunte Vielfalt beginnt in der 1. Etage gleich hinter der Kasse mit den Exponaten aus der Glockengießerei Weinsfeld, die zwischen 1461 und 1587 Weltruhm erlangte. Diese erste Etage ist übrigens barrierefrei und legt auch inhaltlich die Basis für mein Erlebnis: Im Flur dreht sich alles um die Geschichte Prüms. Eindrucksvoll und übersichtlich sind die Anfänge der Abtei ebenso dokumentiert wie die Hintergründe der enormen Entwicklung der Stadt als Zentrum der geistlichen Macht, in deren Schatten unzählige Siedlungen als Rodungen angelegt wurden. Karten, Fotos, Kunstprojekte und Schautafeln veranschaulichen die erläuternden Sachtexte. Daneben finden sich Schreib- und Rechenmaschinen, Grammophone und Schallplattenspieler, alte Schilder sowie alles, was zu schwer ist, um in den anderen Etagen ausgestellt zu werden: Maschinen, geologische Fundstücke, Versteinerungen und Relikte aus der Stein-, Kelten und Römerzeit. Und eine historische Kneipe! Zu manchen Themen können zusätzlich per QR-Code Videos und Informationen abgerufen werden. Von Zeit zu Zeit laden Stühle zum Verschnaufen ein, doch Augen und Hirn können keine Pause machen. Selbst das Treppenhaus ist vollgestopft mit interessanten Dingen, Informationen, Flaggen, Fotos, Modellen und Schautafeln zu historischen Ereignissen bis hin zum historischen Feuerwehr-Spritzenwagen oben unter dem Dach. Hier oben befindet sich zudem auch eine lichtdurchflutete Remise, die bis unter das nachgebaute Scheunendach angefüllt ist mit altem landwirtschaftlichem Gerät – eine Zeitreise für alle Sinne! Im Anschluss erwartet mich eine abwechslungsreiche Tour durch die Geschichte von Handel und Gewerbe. In jedem Raum wartet ein anderes Abenteuer: ein Tante-Emma-Laden, eine Schulklasse, eine Apotheke, eine Zahnarztpraxis, eine Post, ein Damen- und Herrenfriseur, historische Geräte zur Milchverarbeitung, Korbherstellung, zum Imkern, Waschen, Kochen, Nähen, Schneidern, Spinnen, Weben, Töpfern, Schmieden, Filmen und Fotografieren. Doch damit ist noch längst nicht Schluss: Alte Wasserleitungen, Werbe- und Hinweistafeln, echte Prümer Holz-Kleiderbügel, Fernseher aus längst vergangenen Zeiten und noch unendlich viel mehr runden das bunte Bild ab!

Und was liegt dazwischen? Die Puppen aus den Kasperletheatern haben teilweise die gleichen Gesichter wie die aus meiner Kindheit! Gretel, Kaspar, die Prinzessin, der Polizist… Ich hatte noch ein Krokodil. Wenn ich denke, dass deren Stoffumhänge längst in Fetzen hängen… Aber es gibt sie noch! Wäre meine Mutter noch am Leben, würde sie neue Umhänge nähen. Hier in der 2. Etage dreht sich alles ums Spielen: bunte Schaukelpferde, Puppen, Baukästen, Spielkarten und Brettspiele aus den verschiedensten Epochen. Auch ein Hochrad fehlt nicht und allerlei Kuriositäten! Im Treppenhaus dann wieder Informationen zu den Burgen im Prümer Land, zu Ereignissen wie dem Zeughaussturm, der Explosion am Kalvarienberg, Prüm zur Zeit der Gotik, Reformation und Gegenreformation, im 2. Weltkrieg und während der Zeit bis zur Verwaltungsreform 1971.

Gleich im Anschluss wieder etwas völlig anderes: Hüte und Kleidung, eine alte Küche, eine Kapelle und eine Klosterschreibstube mit religiösen Exponaten, Messgewändern, Wege- und Grabkreuzen. Der Weg führt vorbei am Goldenen Buch von Prüm und an Stuben, die bäuerliche Wohnkultur und bürgerliche Einrichtungsstile vom Biedermeier bis in die 1950er Jahre demonstrieren. In einem Regal im Flur steht das Radio, das in den 1970er Jahren noch im Wohnzimmer meiner Eltern seinen Platz hatte, und daneben die älteren Modelle der vorangegangenen Epochen. Im gleichen Flur: Hutnadeln!

Irgendwann schwirrt mir der Kopf! Sicher habe ich noch nicht einmal die Hälfte der Exponate überhaupt wahrgenommen! Aber es tut so gut, für ein paar Stunden abzutauchen aus unserer Zeit in eine andere, die nicht besser war, nur anders – aber diese Veränderung, diese Zeitreise, tut gut, entschleunigt, macht nachdenklich und entführt mich in eine andere Welt.

Ich werde meine Wanderung durch die Zeiten fortsetzen. Bald komme ich wieder! Und besuche natürlich wieder als erstes „meinen“ Teller. Und Papas Radio. Und den Kasperl. Ganz bestimmt! Au revoir, liebes Museum! Schön, dass du da bist!

 

Weiterführende Informationen: www.museum-pruem.de

Öffnungszeiten:
1. Juni – 15. September: Di, Do, Sa + So14-17 Uhr
16. September – 31. Mai: Mi, Sa + So 14-17 Uhr
(an Feiertagen geschlossen!)

Eintrittspreise (03/2023): Erwachsene 2 €, Kinder 1 €, Kinder bis 10 Jahre und Schulklassen frei

Museumsrallye: https://www.museum-pruem.de/museumsralley

 

 

Viel mehr als „nur“ Stullen im Café Stullwerk – Schlemmen im und am Eisenbahnwaggon in Pronsfeld

Diesen Sommer mache ich erneut Station ins Pronsfeld. Hier gibt es etwas Neues zu entdecken, das mir schon auf der Suche nach der Riesenbank, beim Besuch des Eisenbahnmuseums und auch bei meiner Tour durchs Alfbachtal Freude gemacht hätte.

Wie viele Radfahrer und Wanderer mögen hier schon hungrig und durstig gestrandet sein und dankbar gerastet haben? Eines ist sicher: Auch die Einheimischen haben das neue Café am ehemaligen Bahnhof in Pronsfeld schon liebgewonnen. Praktisch ins Eisenbahnmuseum integriert bieten Conny und Boris hier samstags und sonntags Kaffee, alkoholfreie Erfrischungsgetränke, Kuchen und selbstverständlich auch die namensgebenden Stullen an. Der Kaffee stammt von der Kaffeerösterei Daun. Die Küche ist im Schwerpunkt – aber nicht ausschließlich – vegetarisch. Es herrscht ein entspanntes und freundliches Miteinander, und niemand bleibt lange hungrig oder durstig.

Auch ich werde herzlich begrüßt, und es fällt mir schwer, mich für einen der hausgemachten Kuchen zu entscheiden: sie sehen alle so lecker aus! Ich entscheide mich für den Russischen Zupfkuchen und heiße Schokolade: eine gute Wahl! (Mir wurde zugetragen, dass auch die anderen Kuchen ebenso gut gewesen wären: Die Liste der mir von Bekannten zugetragenen empfohlenen „besten“ Sorten ist lang!)

Ich sitze draußen auf dem Bahnsteig, atme die frische Luft, genieße jeden Bissen und schaue dabei auf den alten Bahnhof, Lok und Waggon, die Ausstellung, den Radweg und die mich umgebende Natur. Und auf andere Gäste, spielende Kinder und interessierte Radler. Schließlich bin ich fertig mit der Schlemmerei und dem entspanntem Beobachten, erklimme neugierig die steilen Stufen des Waggons und gestatte ich mir einen Blick ins Innere. Das 3.-Klasse-Abteil aus dem Jahr 1940 lädt uns auf eine kleine Zeitreise ein. So sind die Menschen früher Bahn gefahren. In Gedanken hieve ich einen großen alten schweren Koffer auf die Gepäckablage und nehme auf dem glatten Holz Platz. Die Bänke sind schön abgerundet und in der Sitzfläche leicht vertieft. Trotzdem bin ich ganz froh, dass ich darauf nicht tagelang durch die Weltgeschichte reise. Kaffee trinken dagegen macht hier Freude. An den Wänden hängen alte Fotos von Pronsfeld, seinem Bahnhof und seinen Zügen. Da darf man ruhig etwas nostalgisch werden.

1943 gab es in Pronsfeld noch zwei Stellwerke – heute gibt es das Stullwerk! Wie schön!

Weitere Infos: Café Stullwerk am alten Bahnhof/Eisenbahnmuseum in Pronsfeld, geöffnet von April bis Ende Oktober Samstag und Sonntag 11-18 Uhr
(Außenbereich barrierefrei zugänglich)
Instagram: @stullwerk

Conny und Miri kümmern sich am Tag meines Besuchs hingebungsvoll um die Gäste.

Abenteuer Waxweiler: Von römischen Resten, fabelhaften Funden und hilfreichen Hinweisen

Im Devonium

An einem Abreisetag im November 2019 befinde ich mich auf dem Weg von Schönecken nach Waxweiler förmlich über den Wolken. Im Tal liegt malerischer Nebel, hier oben auf den Höhen strahlt die Sonne auf mich herab, als wollte sich die Eifel noch einmal von ihrer allerbesten Seite zeigen. Und diese allerbeste Seite zeigt sie mir an diesem Tag in vielfältiger Weise.

Viel zu spät bin ich losgefahren – der Kaffee war einfach zu gut! Und ich weiß, meine Planung für Waxweiler ist eigentlich schon dahin, weil ich viel zu spät dort ankomme. Ich möchte zur Touristen-Information, denn dort liegt auch der Eingang zum Devonium und zu der Ausstellung der Fundstücke aus einer alten Römervilla, und um 12 Uhr ist Mittagspause. Aber ein Plan ist ein Plan, und so fahre ich tapfer weiter, überwältigt von der Schönheit des Lichts, das der Tag mir zu bieten hat. Und ohne eine Möglichkeit, mit Anstand zu stoppen und diese Schönheit fotografisch festzuhalten, denn die Straße ist schmal und kurvig und die Straßenränder matschig und tief. Ich befinde mich über den Wolken, im strahlenden Licht der Sonne, während unter mir die Täler im watteweißen Nebel verschwinden.

Tapfer betrete ich das „Haus des Gastes“, schon darauf gefasst, wegen der Kürze der Zeit zu Recht abgewiesen zu werden. Doch ich habe die Rechnung ohne „meine“ Eifeler Menschen gemacht. Die Touristikerin macht mir einen guten, pragmatischen und überaus netten Lösungsvorschlag, und kurz darauf betrete ich den kleinen Raum, der die Ausstellung zur Römerzeit beinhaltet. Und staune!

An anderen Orten wird großes Aufhebens um Funde aus der Römerzeit gemacht, hier in „Waleswilere“ (so der Name aus der Römerzeit) präsentieren sie sich in handfester Anschaulichkeit, nämlich im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen. Neben Modellen und Vitrinen mit Münzen und Original-Fundstücken (die zum Teil auch auf die Steinzeit und die Kelten zurückgehen, größtenteils jedoch aus der Römerzeit stammen) finden sich auf einem Tisch sowohl Infomaterialien als auch echte Scherben und Dachpfannen, die Geschichte so hautnah erfahrbar machen, dass mir die Luft wegbleibt. Ich erkundige mich nach dem Fundort und erhalte eine präzise Wegbeschreibung zur Römervilla und zur Nachbildung einer Mauer am Ortsausgang Richtung Lünebach.

Doch zunächst gilt meine Aufmerksamkeit dem Devonium, das wieder einen ganz anderen Aspekt der Eifeler Geschichte beleuchtet: Hier geht es um die Erdgeschichte an sich, um die Entwicklung des Lebens auf der Erde und um Funde aus dem nahegelegenen Steinbruch, die all dies fabelhaft sichtbar machen! Es handelt sich um „400 Millionen Jahre alte Fossilien, die uns einen Rückblick in die Welt des Devons ermöglichen“ (Zitat aus der Ausstellung). Hier in Waxweiler mündete zu dieser Zeit bei tropischem Klima ein Fluss in das Urmeer und bildete ein großes Delta, vergleichbar mit dem heutigen Orinoco-Delta. Sand- und Tongestein wurden als Sedimentschichten im Flussdelta abgelagert und konservierten dabei Reste der damaligen Tier- und Pflanzenwelt. In der interaktiven, modernen Ausstellung bestaune ich Funde und Modelle, die Entwicklungen (be)greifbar machen, die wir uns sonst nur schwer vorstellen können. Muscheln, Ringelwürmer, Panzerspinnen, Gliedertiere und Skorpione, Quastenflosser und erste Fische sind deutlich im Gestein zu erkennen, ebenso Algen, Pilze, Farne, Schachtelhalme, Bärlappgewächse und erste Spuren von Würmern. Das Leben fand seinen Weg aus dem Wasser an Land. Hier können wir erfahren, was das bedeutete und welche Strategien für alle Lebewesen nötig waren, um mit den geänderten Bedingungen (UV-Strahlung, Austrocknung, Schwerkraft) fertig zu werden. Neue Arten wurden hier im Steinbruch in Waxweiler entdeckt und tragen die Namen der hiesigen Entdecker. Sehr eindrucksvoll ist auch die Abbildung der bisherigen Erdgeschichte auf einen Zeitstrahl, der ein Jahr darstellt. Das Devon liegt hier im Übergang zwischen November und Dezember.

Sprachlos vor Staunen mache ich mich schließlich auf den Weg, um die Überreste der echten Römervilla zu entdecken. Ich biege zu früh ab und lande prompt auf einem Wendehammer in einem Neubaugebiet. „Sie sehen so aus, als hätten Sie sich verfahren!“ spricht mich ein freundlicher Eifelmensch pragmatisch an. Doch seine kleine Tochter weiß Rat. Sie weiß, wo die Römervilla ist, und beschreibt den Weg so anschaulich („Du musst immer nach oben fahren!“), dass ich ihn auf Anhieb finde. Wie gerne würde ich mich dafür heute noch einmal bedanken!!!

Mitten zwischen Neubauten, kurz vor einem weiteren Wendehammer, sind auf der rechten Straßenseite Mauerreste erhalten, überdacht und restauriert. Ein Keller, ein Brunnen – alles ist frei zugänglich, zum Sehen, Begehen und Anfassen. Und zum Staunen natürlich!

Die Eifeler haben eine Weise, die spektakulären, einzigartigen Schätze ihrer Heimat ganz selbstverständlich jedem frei zugänglich zu präsentieren, die einfach glücklich macht! So husche ich noch flink zum Ortsausgang Richtung Lünebach und erfreue mich an einem rekonstruierten Stück Stadtmauer. Später am Tag muss ich die Eifel mal wieder verlassen. Doch noch bin ich hier und genieße Landschaft, Sehenswürdigkeiten und Menschen in vollen Zügen, tauche ein in alte Zeiten, ohne den Blick auf das Hier und Jetzt zu verlieren. Denn hier ist das kein Gegensatz. Waxweiler/Waleswilere – ich komme wieder!!!

Weitere Infos:
Devonium Waxweiler (Haus des Gastes), Hauptstraße 28, 54649 Waxweiler, Anmeldung für Gruppen: 06554/811,
www.waxweiler.com/devonium (Eintritt 2,50 €/Erw., 2 €/Kind, geöffnet Mo, Di und Fr 9-12 Uhr, 13.30-16.30 Uhr, Do 9-12 Uhr, Sa 10-12 Uhr)

Geocache zur römischen Villa: https://www.geocaching.com/geocache/GC4CA5J

Novembermorgen

Das kleine Römermuseum

Eindrucksvoller Fund
Im Inneren des Devoniums

Die Römervilla am Hüttenberg
Kellermauer

Rekonstruktion der Kellermauer am Ortsausgang Richtung Lünebach

 

 

Prüm und die Sache mit den Karolingern

Prüm und die Sache mit den Karolingern

Von welcher Seite auch immer ich mich der Stadt Prüm nähere: Mein Blick fällt auf die stolze, weiß und rosa leuchtende Basilika und die benachbarten Abteigebäude. Sie laden ein zum Staunen, Innehalten und auch zum Gebet. Rückwärtig und etwas unterhalb, am Gerberweg, zwischen Basilika und Abtei auf der einen Seite und unweit des Aldi-Parkplatzes auf der anderen Seite, befinden sich mehrere Statuen und Gedenktafeln, die eine spannende Geschichte erzählen. Hier, zwischen Friedhof und Bushaltestelle, im Schatten des ehemaligen Klosters, erfahren wir, was es mit Prüm, der Abtei und den Karolingern auf sich hat.

Wenn ich mir Prüm in seinen Anfängen vorstelle, sehe ich im grünen Tal an einem plätschernden Fluss eine kleine hölzerne Kapelle vor mir – nicht gerade günstig zur Verteidigung gegen Gegner gelegen, die von den umliegenden Hängen hinab darauf zuströmen. Dieses Schicksal ereignete die gerade knospende Stadt nicht nur einmal! Und dennoch: Irgendetwas machten die Gründer von Stadt und Abtei richtig, sonst wäre daraus nicht eine solche Erfolgsgeschichte geworden, ein Zentrum der kirchlichen Macht, eine florierende Stadt. Die Lage im Talkessel bot Schutz vor Wind und Wetter, und die Prüm spendete Leben: Wasser zum Trinken, Kochen und für die sich ansiedelnden Gewerbe, Bewässerung für die Gärten und Felder und Viehweiden.

Von fundamentaler Wichtigkeit für die Gründung der Abtei waren die Karolinger. Dieser Begriff war im Geschichtsunterricht in Windeseile an meinem Ohr vorbeigerauscht (praktisch in einem gemeinsamen Zug mit ihren Vorgängern, den Merowingern), und erst nun begreife ich, dass das Wort sich auf Karl Martell bezieht, den Großvater Karls des Großen. Eigentlich sehr einfach und prägnant! Noch beeindruckender sind die Fakten: Die Klostergründung liegt im Jahr 2021 genau 1.300 Jahre zurück. 1.300 Jahre! Ginge man noch einmal so weit in die Vergangenheit zurück, landete man in Europa in der keltischen Hallstattkultur oder im Griechenland von Pythagoras, und das persische Weltreich würde gerade erst gegründet.

Also, tief durchatmen: 721 gründete Bertrada die Ältere gemeinsam mit ihrem Sohn Charibert das erste Kloster in Prüm. Es stand etwa dort, wo sich heute der Friedhof befindet. Bertrada war mütterlicherseits die Urgroßmutter von Karl dem Großen, ihr Schwager Pippin der Mittlere war interessanterweise auf der väterlichen Seite dessen Urgroßvater. Bertrada die Ältere war eine fränkische Edle und stammte von der Burg Mürlenbach. Ihre Mutter hatte bereits Klöster in Oeren bei Trier und (gemeinsam mit dem heiligen Willibrord) in Echternach begründet. Aus Echternach stammten auch die ersten Mönche: nach den strengen Regeln des heiligen Columban lebende irische Missionare. Der erste Abt trug den Namen Angloard. Nun sollte es nicht mehr lange dauern, bis die heute noch berühmten und bestaunten Sandalen Christi ihren Weg nach Prüm fanden.

Dreißig Jahr später ließ sich der Hausmeier (wichtigstes fränkisches Amt) Pippin der Jüngere, ein Enkel des oben genannten gleichnamigen Schwagers Bertradas und Sohn Karl Martells (die Karolinger, wir erinnern uns…), zum König salben und festigte damit seine Macht. Pippin soll sehr klein gewesen sein und trug daher die Beinamen „der Kurze“ oder „der Kleine“. Auch seine Statue auf dem Karolingerweg am Gerberweg in Prüm ist entsprechend kurz geraten.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Bertrada der Jüngeren, die – Sie ahnen es! – eine Enkelin der oben genannten Klostergründerin war, die ihrerseits mit seinem Großvater verschwägert war, gründete er das schwindende Kloster in Prüm 752 neu. Das Paar gebar mehrere Kinder. Der älteste Sohn sollte später „Karl der Große“ genannt werden!

Ab 762 ließen Pippin und Bertrada an der Mündung des Tettenbachs in die Prüm prachtvolle neue Gebäude errichten: ein neues Benediktinerkloster und eine „goldene Kirche“. Als wichtigste Reliquie erhielt die fortan „Sankt Salvator“ genannte Neugründung die „Sandalen Jesu Christi“, die sich bis heute vor Ort befinden und zu bestimmten Zeiten zu besichtigen sind. Die Stelle des Abts wurde mit einem Verwandten namens Aßerus besetzt. Die Familie suchte das Kloster in Prüm regelmäßig auf: zunächst Pippin, dann sein Sohn Kaiser Karl der Große, dann dessen Sohn Pippin der Höckrige, der dort Mönch wurde. Zur Einweihung 799, nach vierzigjähriger Bauzeit, sollen Papst Leo III. und Karl der Große anwesend gewesen sein. Karls Statue auf dem Karolingerweg zeigt bildlich: Karl der Große hatte nicht nur ein riesiges Reich, auch er selbst war groß! Quellen sprechen von 1,90 Metern – also selbst für heutige Verhältnisse ein stattlicher Kerl: mit fünf Ehefrauen (nacheinander), etlichen Konkubinen und etwa 20 Nachkommen. Böse Zungen behaupten, es gäbe heute mehr Mitteleuropäer, die Karl den Großen unter ihren Vorfahren haben, als solche, bei denen dies nicht der Fall ist. Außerdem sagt man ihm eine Fistelstimme nach.

Unter der Regentschaft seines Enkels Kaiser Lothar I. fand im September 855 ein Ereignis statt, mit dem der Name von Stadt und Abtei bis heute Einzug in die Geschichtsbücher fand: die Teilung von Prüm. Kurz vor seinem Tod teilte der Kaiser das riesige Frankenreich unter seinen Söhnen auf – eine Entscheidung, die später zum Zerfall des Reiches führte. Er selbst trat dem Kloster bei, verstarb kurz darauf und wurde dort beerdigt. Ein Sarkophag mit seinen Gebeinen befindet sich heute noch in der Basilika.

Die Karolinger legten den Grundstein für ein blühendes Klosterleben: Landschenkungen und Erbschaften, sechs Zweigklöster, die Unantastbarkeit der Klostergrenzen und die Unabhängigkeit von weltlichen Gerichten, Marktrechte, Wallfahrten und Prozessionen. Viel später, 1222, sollte Prüm zum Fürstentum erhoben werden. Unzählige Ortschaften im Umkreis verdanken ihre Existenz dem Kloster.

Doch es gab im wahrsten Sinne des Wortes gewaltige Rückschlage: Die Wikinger kamen, sahen und siegten! Am Dreikönigsfest 882 fielen herumziehende Normannen über Prüm her. Bauern waren zur Verteidigung herbeigeeilt und wurden erbarmungslos niedergemetzelt. Das Kloster wurde geplündert und niedergebrannt. Niemand war mehr am Leben, der es hätte löschen können. Zehn Jahre später kehrten sie zurück. Sie kamen aus dem Wald, nahmen Gefangene und hinterließen Tod und Verwüstung. Dennoch konnten Klosterschätze, Handschriften und Urkunden vor dem Schlimmsten bewahrt werden. Es war Abt Regino, dessen Statue ebenfalls am Karolingerweg zu finden ist, der seine Erlebnisse mit den Nordmännern schriftlich festhielt, mit seinen Mönchen den Wiederaufbau in Angriff nahm und zudem das Prümer Urbar verfasste, eine über 1.100 Jahre alte Niederschrift der Güter und Einkünfte des Klosters.

Die goldene Kirche stand bis 1721. Sie liegt heute unter dem Hahnplatz. Im linken Eckturm (dem Nordturm) der heutigen barocken Basilika befindet sich ihr ehemaliger Südturm. Ein Teil des Mauerwerks ist von innen sichtbar. 1802 wurden unter Napoleons Verwaltung alle Klöster aufgelöst. Seit 1852 dient die Abtei als Gymnasium. Bei der Jahresausstellung der EVBK e.V. in den Sommerferien ist sie für Besucher geöffnet. Kreuzgang und Innenhofgarten versetzen unvermittelt in alte, klösterliche Zeiten. Ob sie diese Wirkung auch auf Schüler und Lehrer ausüben, die ihnen täglich „begegnen“? Beim Anblick des mächtigen Kristallleuchters an der Decke der Aula, die auch Fürstensaal genannt wird, stockt mir der Atem: Ich kann nur beten, dass niemals jemand einen Fußball mitbringt…

Die ehrfurchtgebietende Basilika mit der anmutigen Fassade, den Statuen Pippins und Karls neben dem Portal und den mächtigen Säulen im Innenraum wurde Pfarrkirche. Sie kann uns viel erzählen – auch über die Karolinger: die Reste des alten Turms, die Sandalen Christi, Kaiser Lothars Grab, Kunstschätze, Altäre, Reliquien. Ein Gemälde im Chorraum zeigt die Weihe der Klosterkirche im Jahr 799. Im Haus des Gastes am Hahnplatz befindet sich eine alte Abbildung der Klostergründung. Die ganze Geschichte der Klostergründung und Stadtentwicklung können wir ausführlich in Wort und Bild im Museum Prüm an der Tiergartenstraße nachvollziehen. Auch den Karolingern können wir in (unterschiedlicher) Lebensgröße einen Besuch abstatten: Auf dem Karolingerweg am Gerberweg. Schauen wir sie uns an, die großen und kleinen Gründer und Wohltäter, und „erlaufen“ und ergründen wir ihre Geschichte!

 

Weitere Infos:
Tourist-Information Prümer Land, Haus des Gastes, Hahnplatz 1, 54595 Prüm, www.ferienregion-pruem.de (hier gibt es einen Flyer zum Karolingerweg)
Museum Prüm, Tiergartenstraße 54, 54595 Prüm, www.museum-pruem.de
www.evbk.org

Weitere Quellen:
Flyer Karolingerstadt Prüm,
Monika Rolef: Prüm und die Karolinger (Paulinus-Druckerei Trier 1995),
Dr. Reiner Nolden (Trier): 1100 Jahre Prümer Urbar und die Ersterwähnung von Trittenheim,
https://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/karl-der-grosse-der-riese-mit-der-fistelstimme-a-945746.html

Abt Regino vor Basilika und Abtei
Statue des Kaisers Lothar I. am Karolingerweg
Pippin der Kurze
Karl der Große
Kaiser Lothar I.
Abtei Prüm
Prüm-Basilika-Okt2015
St.-Salvator-Basilika Prüm im Oktober 2015
Regino-Gymnasium / Abtei Prüm
Abt Regino, im Hintergrund die Abtei
Abt Regino
Gedenktafel – Darstellung des Treffens zwischen Mönch Wandalbert und König Ludwig dem Deutschen
Innenhof der Abtei
Abtei-nördliches Portal
Fürstensaal und Aula des Regino-Gymnasiums
Die Basilika innen gegen Ende der Renovierungsarbeiten 2019
St.-Salvator-Basilika Prüm
Gedenktafel für Mönch Wandalbert
Die Türme der Basilika vom Friedhof aus gesehen
Der Sarkophag Kaiser Lothars